Der Anbau an das Bootshaus in ihrem Domizil auf der Spülinsel hat im vergangenen Jahr den größten Teil der Vereinsarbeit bei der Ruderriege Havelberg bestimmt. Und daran wird sich auch in den nächsten Monaten nichts ändern.
Vereinsvorsitzender Mathias Schulz machte im Bericht des Vorstandes auf der Jahreshauptversammlung am Freitagabend – diese fand bereits im Anbau statt – deutlich, dass, diese Thematik betreffend, in diesem Jahr noch so einiges auf die Ruderriege zukommen dürfte. „Bereits nach dem Zuwendungsbescheid für die Förderung des Anbaus an unser Bootshaus, den wir zu unserer Freude Anfang Mai 2017 erhielten, ist unser normales sportliches Tagesgeschäft in den Hintergrund gerückt“, sagte er. „Der Start der Baumaßnahme und das weitere Baugeschehen besaßen erst einmal absolute Priorität.“
Viele Mitglieder packen fleißig mit an
Zumal es dann auch nicht allzu lange dauerte, bis sich herausstellte, dass die ursprünglich veranschlagte Bausumme für die Fertigstellung nicht ausreichen würde. Um die Kosten unter Kontrolle zu halten und somit Geld zu sparen, ergriffen viele Mitglieder selbst die Initiative, trugen mit unzähligen Stunden an Eigenleistungen zum Baufortschritt bei. Stellvertretend für alle treuen Helfer, die „ihr Möglichstes getan haben und weiter tun“, nannte Mathias Schulz Mitglieder wie Horst Scheel, Jürgen Welle, Ulrich Muchow und Wolfgang Richter.
Aber auch mit weiteren Problemen musste sich der Vorstand herumschlagen. Denn das laut Bewilligungsbescheid ursprünglich vorgesehene Bauzeitende November 2017 war nicht zu halten – eine Bauzeitverlängerung musste beantragt werden. Letzter Termin für diese, einschließlich der kompletten Abrechnung, ist nun der 30. Juni dieses Jahres.
Für ihre großzügige Unterstützung zu Dank verpflichtet sei die Ruderriege aber vor allem der Stadt Havelberg, würdigte der Vorsitzende. Denn sie übernahm die Vorfinanzierung für den Anbau. Ohne diese hätte mit den Bauarbeiten gar nicht begonnen werden können. Denn die bewilligten Fördermittel stehen erst nach deren Abrechnung zur Verfügung.
Aber auch den Planern, den Bauausführenden, dem Bauordnungsamt des Landkreises, dem Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten sowie der Havelberger Insel Touristik als Nachbarn für ihre Zustimmung zur Grenzbebauung wurde im Jahresbericht ein großes Dankeschön ausgesprochen.
Attraktivität der Sportstätte wird gesteigert
„Trotzdem ist es bei aller Arbeit, allen Sorgen und Belastungen eine großartige Sache, so eine Förderung zu bekommen“, machte Mathias Schulz deutlich. Der Anbau, in dem sich zwei größere Räume für Trainingsmöglichkeiten (Krafttraining, Ruderergometer etc.) und ein Abstellraum befinden, „wird die Attraktivität unserer Sportstätte weiter steigern und eine gute Werbung für den Rudersport in Havelberg sein“, ist er überzeugt. „In besonderem Maße für die Förderung des Kinder- und Jugendsports.“
Bis zur Jahresmitte sind unter anderem noch eine Reihe von Putz- und Malerarbeiten im und am Anbau erforderlich, außerdem muss noch für die gesamte Einrichtung wie Ofen, Lampen und Mobiliar gesorgt werden. Wodurch es durchaus möglich sein könnte, dass der Verein an die Schmerzgrenze seiner Zahlungsfähigkeit heran kommt.
Aus diesem Grund beschloss die Mitgliederversammlung, dass die jährlichen Mitgliedsbeiträge in diesem Jahr ausnahmsweise schon bis zum März zu entrichten sind. Außerdem wurde einer neuen Beitragsordnung zugestimmt, wodurch sich die Beiträge etwas erhöhen.
Pauline Rauls ist Landesmeisterin
Aber sportlich ist im vergangenen Jahr natürlich nicht alles unter den Tisch gefallen. Trainer Torsten Rauls berichtete von Erfolgen der Ruderjugend des Vereins, die bei Regatten und anderen Wettkämpfen insgesamt 15 Siege einfahren konnte, davon zwei von Pauline Rauls bei Landesmeisterschaften. Außerdem stehen für die jungen Ruderer vier zweite Plätze im Buch der Erfolge.
Mit Elias Leue (Altersklasse 12/13) qualifizierte sich gar ein Nachwuchssportler für den Bundeswettbewerb 2017. „Das war das zehnte Mal seit 2007, dass wir im Bundesmaßstab auf unsere jungen Sportler aufmerksam machen konnten“, sagte Torsten Rauls. Bei einer Kaderüberprüfung in Halle (Saale) hatte Elias Leue einen hervorragenden 2. Platz belegt, „womit er praktisch der zweitstärkste Ruderer seines Alters in Sachsen-Anhalt geworden ist“.
Drei Trainingslager, ein Skilager im Böhmerwald, Schwimmhallenbesuch, Radtour und Ergometer-Wettkampf im Rahmen der Kreis-Kinder- und Jugendspiele sorgten weiterhin für eine abwechslungsreiche, interessante Kinder- und Jugendarbeit. Eine Jugendwanderfahrt verhinderte an dem betreffenden Tag das schlechte Wetter.
Kilometerleistung 2017 nicht so hoch
„Wenn man mit anderen Aufgaben, wie der Bautätigkeit, beschäftigt ist, wirkt sich das ganz stark auf die absolvierten Ruderkilometer der Mitglieder aus“, zog Beate Gädeke ein Resümee der Trainings- und Wanderfahrten im vergangenen Jahr. 10 248 Kilometer sind da zusammen gekommen, in allen Vorjahren seit Beginn dieser Statistik gab es bessere Ergebnisse. Neben der Anbau-Maßnahme ist auch das wechselhafte Wetter 2017 eine Ursache dafür.
Text und Foto: Dieter Haase, Volksstimme
Für 2018 geplante Veranstaltungen:
Das ist für die Mitglieder der Ruderriege Havelberg unter anderem für das Jahr 2018 geplant:
– ein Vereinswochenende in Osterburg (23 Anmeldungen gibt es dafür schon)
– das traditionelle Anrudern, wieder mit einer Bootstaufe verbunden
– die Einweihung des neuen Bootshaus-Anbaus
– eine Wanderfahrt zu Pfingsten
– eine Spargelfahrt nach Strodehne
– das Wanderrudertreffen vom 15. bis 17. Juni mit Teilnehmern aus vier Bundesländern, darunter die befreundeten Ruderer aus der Partnerstadt Verden (Aller) in Niedersachsen
– Wanderfahrt zu den Havelhöfen in Garz
– Teilnahme am Bootskorso
– Jahresabschluss-Tanzveranstaltung
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